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Unterwegs im Rheingau

Am Samstag, dem 27. September, trafen wir uns in früher Stunde, um dem engen Zeitplan zu genügen und fuhren gemeinsam nach Wiesbaden. Wir wurden durch eine schöne Aussicht während der Fahrt mit Nebelschwaden über den Feldern belohnt.

 

Nach dem Zwischenstopp im Hotel und dem Treff mit Harald und David gingen wir zum Bahnhof, um mit dem Zug nach Rüdesheim zu fahren. Bei der Ankunft erhielten wir einen Vorgeschmack auf das Rheingau mit seinen Hügeln und Weinbergen. Auf dem Weg zur Seilbahn durchliefen wir die weltberühmte Drosselgasse, die um diese Tageszeit noch angenehm leer war. Allerdings waren die Weinstuben schon gut besucht, und auch Musikanten sorgten schon für Stimmung.

Nach dem Motto „Über den Reben Schweben" glitten wir mit der Seilbahn über den Weinreben hoch zum Landschaftspark Niederwald und dessen Hauptattraktion, dem Niederwalddenkmal. Zunächst besichtigten wir den Tempel, ein Monopteros, welcher im Jahre 1788 als Teil des neu geschaffenen Parks errichtet wurde und nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg erst 2006 wiedererrichtet wurde.

Das Niederwalddenkmal wurde zum Anlass der Gründung des Deutschen Kaiserreiches im Jahre 1883 eingeweiht. Auf der Spitze thront eine Figur der Germania, welche ihren Blick auf das Rheingau gerichtet hat. Die unterste Inschrift ist besonders, da sie aufgrund eines Zufalls entstand. Weil die Salutschüsse zu früh erfolgten, waren die letzten Worte Kaiser Wilhelm I. nicht mehr hörbar, und daher wurden sie in den Sockel gemeißelt.

Viele Fotos später ließen wir uns bei einem kleinen Aussichtspunkt zu einem Picknick nieder. Ein Dank an Haralds Familie für die vorbereiteten Brötchen. Auf dem Weg zur Bergstation des Sessellifts, der uns nach Assmannshausen bringen sollte, durchquerten wir die schöne Landschaft und trafen auf so mystische Orte wie die Zauberhöhle. Sie wurde um 1796 errichtet und ist ein 60m langer ummauerter Gang, dessen Wände ursprünglich mit Glassteinen überzogen waren. Am Ende ist eine Rundhütte gelegen, welche im Zusammenspiel mit dem dunklen glitzernden Gang ihre Wirkung entfaltet. Angesichts der Schlange am Sessellift mussten wir umplanen, um den engen Zeitplan nicht zu gefährden, schließlich stand ja noch die Schiffstour aus.  Kurzentschlossen nahmen wir den Fußweg, für Haralds frisch operierten Fuß eine ziemliche Herausforderung. Bei wunderbarem Wetter erreichten wir Assmannshausen, gelegen am Teufelsberg. Der Teufel schien daher auch ein tragendes Thema verschiedener Läden und Straßen zu sein. Unser Weg führte uns am Fluss entlang zum Anleger, an welchem wir rechtzeitig das Ausflugsschiff erreichten. Wie erholten uns bei Kaffee und Kuchen von dem doch recht anstrengenden Abstieg und genossen die Umgebung. Was für ein schönes Fleckchen Erde, dieses Rheingau, erst recht bei dem sonnigen Herbstwetter. Aufgrund der territorialen Zersplitterung in der Vergangenheit gab es an den Hügeln um den Rhein viele Orte und Burgruinen zu sehen. Per Lautsprecherdurchsage, auch in japanisch!, bekamen wir touristische Informationen. Kurz vorm Anlanden in Sankt Goarshausen erwartete uns noch der Loreleyfelsen mit den berüchtigten Stromschnellen. Auf dem Rückweg nach Wiesbaden konnten wir vom Zug aus am Felsen sitzend dann auch noch die Loreley sehen.

Zurück in Wiesbaden im Hotel Crown Plaza mit seinem minimalistisch ausgelegten Parkhaus, das hohe Anforderungen an die Fahrkünste des Kraftfahrers stellt, bereiteten wir uns auf das gemeinsame Abendessen vor.

Dazu sollte es in die Hubertushütte gehen, einem wunderschönen Ausflugslokal am Rande von Wiesbaden. Das Essen war toll, der Wein schmeckte und so ging ein erlebnisreicher Tag zu Ende.

Am nächsten Morgen nach einem üppigen Frühstück und kurzen Irritationen bezüglich der Hotelrechnung machten wir uns auf den Rückweg nach Erfurt, voll mit Eindrücken über eine wunderbare Gegend. Ein herzlicher Dank geht an Harald, der uns seine Heimat aus den verschiedenen Perspektiven nahebrachte und uns einen perfekten gemeinsamen Tag organisiert hatte.  Bei schönem Wetter trennten sich dann am frühen Sonntagnachmittag unsere Wege für das Restwochenende.



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